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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Wirtschaftskrise und Unruhen:

Bielefeld (ots)

Straßensperren, brennende Autoreifen,
Top-Manager in Geiselhaft ihrer Angestellten: Sieht so der heiße 
Herbst des Jahres 2009 aus? Das müsste man glauben, wenn die 
Drohgebärde des DGB-Chefs wahr werden sollte. Völlig überzogen: 
Michael Sommer müsste sich eigentlich mit einem Tag Abstand über 
seine Worte erschrocken haben.
Soziale Unruhen drohten, wenn die Arbeitslosigkeit weiter steige und 
die Wirtschaft in den Keller rasselt. Mit diesem Szenario wollte der 
Gewerkschaftsführer die Notwendigkeit eines weiteren 
Konjunkturprogramms unterstreichen.
 Das zu fordern, ist ja durchaus legitim - abgesehen von den Kosten, 
der derzeitigen Staatsverschuldung und der grundsätzlichen Frage, ob 
ungezügeltes Geldausgeben des Staates sinnvoll ist.
Die Bürger sind bereit zum Streik und gehen für ihre Interessen auf 
die Straße. Die Demos der Achtundsechziger, der Friedensbewegungen 
und der Hartz-IV-Gegner haben - wenn auch nicht immer gewaltfrei - 
Hunderttausende mobilisiert. Und auch bei der Aufarbeitung der 
jetzigem Krise kann manchmal die blanke Wut hochkommen, die Faust 
bleibt aber in der Tasche - anders als beispielsweise in Frankreich.
Die Arbeitnehmerbewegung in Deutschland hat in der 60-jährigen 
Geschichte der Bundesrepublik immer vor Augen gehabt, dass Gewalt- 
und Zerstörungsorgien ihre eigenen wirtschaftliche Situation nicht 
verbessern.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

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