Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Holzklotz-Prozess:
Bielefeld (ots)
Lebenslange Haft für den Holzklotz-Mörder. Ein anderes Urteil konnte es nicht geben. Die Tat ist so grauenhaft, dass wohl niemand eine mildere Strafe verstanden hätte. Das Landgericht Oldenburg sprach am Mittwoch wahrhaftig »im Namen des Volkes«. Auch wenn Nikolai H. sein Geständnis später widerrief, verhielt er sich im Prozess wie einer, der insgeheim wusste, was auf ihn zukommt. Warum schwieg er den ganzen Prozess über, warum nutzte er nicht wesentlich das Recht der letzten Worte, um seine Unschuld zu bekunden? Weil er schuldig ist. Selten hat ein Fall die Menschen so sehr bewegt wie der Tod der zweifachen Mutter aus Telgte. Sie starb von einer Sekunde auf die andere, als der Holzklotz die Windschutzscheibe des Autos durchschlug. Durch das Urteil wird sie nicht wieder lebendig. Aber es entfaltet hoffentlich abschreckende Wirkung. Wer Gegenstände von Brücken wirft, muss mit harten Strafen rechnen, lautet die Botschaft aus Oldenburg. Gleichwohl kann sie den Verkehrsteilnehmern das flaue Gefühl im Magen nicht nehmen, wenn sie unter Autobahnbrücken herfahren.
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