Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Hertie:
Bielefeld (ots)
Etwa hundert Jahre lang war das Kaufhaus die Einkaufsattraktion jeder größeren Stadt. Doch seit 20 oder 30 Jahren verliert es Marktanteile an die Konkurrenz. Riesige Einkaufszentren meist vor den Toren der Stadt halten eine viel größere Auswahl bereit. Zudem unterbieten die Discounter mit ihren Billigpreisen jedes Kaufhausangebot. Nicht zuletzt sind Supermärkte und das Internet als weitere Konkurrenten näher am Verbraucher. Doch nicht diese vielen Jäger führen nun zum voraussichtlichen Tod von Hertie. Trotz der schwierigen Situation, die durch die Wirtschaftskrise noch verstärkt wird, schreiben die meisten der 54 Hertie-Kaufhäuser schwarze Zahlen. Doch den Investoren genügt dies nicht. Sie erhoffen sich vom Verkauf der leergeräumten Immobilien eine schnelle und höhere Einnahme. Wenn sie sich da mal nicht täuschen! Die Diskussion um eine Fusion der Kaufhof-Häuser, zu denen Hertie bis 1993 gehört hat, mit Karstadt zeigt, dass hier nicht nur ein Konzern gescheitert ist; vielmehr kämpft die gesamte Branche ums Überleben.
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