Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu VW/Porsche:
Bielefeld (ots)
Auch unter arabischen Scheichs soll es hin und wieder zu Familienfehden kommen. Doch der Streit zwischen Volkswagen und Porsche dürfte sogar den Emir von Katar in Erstaunen versetzen. Gut, dass seine Hoheit Hamad bin Kalifa al-Thani außer Rennpferden auch noch schnelle Sportwagen glühend verehrt! Sonst hätte er sein Vorhaben, eine große Summe seiner Milliarden Petrodollars in Porsche zu investieren, sicher längst dem heißen Wüstenwind übergeben. Erst wollen die Zuffenhausener VW übernehmen. Als ihnen das Geld ausgeht, schlagen die Wolfsburger zurück: Porsche soll unter das Dach des großen Volkswagens - als eine von vielen Marken. Der Vorschlag war schon zurückgewiesen, noch ehe er richtig gelesen war. Man darf annehmen, dass sich Porsche-Chef Wendelin Wiedeking und sein Mentor Wolfgang Porsche der Milliarden aus Katar sehr sicher sind. Andernfalls wäre das Chaos, das die beiden deutschen Autobauer vor den Augen der Welt inszenieren, russisches Roulette. Aber selbst wenn der Emir sein Versprechen hält, bleibt es eine Riesenaufgabe, aus dem Chaos einen neuen Konzern zu formen.
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