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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu den Milch-Beschlüssen

Bielefeld (ots)

Das sich das EU-Agrarkommissariat in Brüssel
einmal als besonders liberal hervortun würde, war noch vor kurzer 
Zeit nicht zu erwarten. Plötzlich erscheinen die Bürokraten im 
Landwirtschaftsressort liberaler als die Kollegen von der Industrie, 
die ihre direkten Subventionen, Abwrackprämien und Exporthilfen mit 
der Finanzkrise begründen.
Deutsche Bauern müssen enttäuscht sein. Trotz eines Milchpreises, der
ihnen nur noch die Hälfte der für ein rentables Wirtschaften 
notwendigen 40 Cents einträgt, lässt die EU-Kommission zu, dass noch 
mehr Milch auf den Markt geschüttet wird. Dabei hat ein Überangebot 
noch nie zu höheren Preisen geführt.
Andererseits entspricht die Rückführung und baldige Aufhebung der 
Milchquote der Forderung der Landwirte. Man kann die EU-Kommission 
verstehen, dass sie ihre Politik nicht im Wochenrhythmus umstoßen 
will.
 Für eine Entlastung soll nun stattdessen die höhere Subventionierung
der Ausfuhren sorgen. Damit aber exportieren die Europäer ihre 
Agrarprobleme nur in Länder, die darauf nicht vorbereitet sind. Mit 
dem billigen Milchpulver aus Europa kann kein Bauer in Asien oder 
Afrika konkurrieren.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original content of: Westfalen-Blatt, transmitted by news aktuell

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