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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur IAA

Bielefeld (ots)

Spannungsgeladen sollte sie sein, die 63.
Internationale Automobilausstellung in Frankfurt. Doch schon bevor 
Bundeskanzlerin Angela Merkel morgen die weltweit größte Automesse 
eröffnet, steht fest, dass keine Marke aktuell tatsächlich 
elektrisiert.
 Natürlich ist das Thema Elektroautos allgegenwärtig. Fast alle 
Hersteller haben ein Gefährt auf dem Stand stehen, das mit Strom zu 
betreiben ist oder in Zukunft sein wird. Doch im Alltag wirklich 
fahrbar ist davon kaum eines. Der Grund dafür liegt vor allem in der 
fehlenden Reichweite. Zwischen 130 und 150 Kilometer sollten es sein,
die ein Elektroauto in der Theorie mit einer Akkuladung fahren kann. 
Im praktischen Einsatz wären das dann je nach Gasfuß, der dann ja zum
Stromfuß wird, um die 100 Kilometer. Entsprechende Batterien stehen 
jedoch kaum zur Verfügung.
Dessen ungeachtet kündigen Marken wie Nissan, Renault, Peugeot und 
Toyota schon für Ende 2010 erste Elektro-Serienfahrzeuge. Mercedes 
und VW halten sich da bedeckter, nennen 2012 oder 2013 als Startzeit.
Wohl wissend, dass es neben der problematischen Batterietechnik an 
Infrastruktur fehlt, um die Akkus bei Bedarf zu Hause, am 
Arbeitsplatz oder sogar während des Einkaufs wieder zu laden.
Zwar hat die Bundesregierung vor wenigen Wochen die politischen 
Weichen mit einem finanziellen Förderprogramm gestellt und auch 
Stromversorger haben das Potential der alternativen Antriebe 
inzwischen erkannt. Doch es wird noch Zeit vergehen, bis ein 
Alltagsbetrieb für Elektrofahrzeuge gewährleistet werden kann.
Dieser Einsatz wird sich ohnehin vor allem auf den Stadtverkehr 
konzentrieren, da längere Strecken im Strombetrieb kaum darzustellen 
sind. Experten gehen deshalb davon aus, dass der Anteil der 
Elektroautos bis 2020 weltweit maximal zwei Prozent beträgt.
Aufgrund der eingeschränkten Möglichkeiten von Elektroautos muss die 
Autoindustrie in Zukunft also weiterhin Fahrzeuge mit herkömmlichen 
Motoren anbieten. Hier gilt es, Verbrauch und damit CO2-Emissionen 
deutlich nach unten zu drücken. Einige Marken sind hier mit ihren 
Hybridvarianten längst auf der Überholspur unterwegs. Andere 
versuchen, mit Verbesserungen ihrer Verbrennungstriebwerke, 
verlorenes Terrain wett zu machen oder setzen auf die 
Brennstoffzelle.
Die Zukunft wird zeigen, wer den Spagat schafft, die passenden 
Lösungen für alle Bedürfnisse parat zu haben. Nur Konzerne, die 
Antworten auf alle Fragen der Mobilität haben, können mit einem 
gewissen Optimismus in die Zukunft blicken. Dazu aber muss ein 
Unternehmen breit aufgestellt sein.
Gut zu verstehen, dass Volkswagen am Rande der IAA Appetit auf 
weitere Zukäufe (Suzuki und MAN) zeigt. Ein breiteres Angebot und 
eine noch größere Marktpräsenz ist eine gute Basis für die Zukunft. 
Und die wird mit dem Elektro-Up von Volkswagen 2013 auch unter Strom 
gesetzt.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

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