Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT zum Urteil für den Mörder an Marwa El-Sherbini
Bielefeld (ots)
Die unfassbar grausame Tat des Alex W. machte weltweit sprachlos und wütend. Der Eindruck bleibt, nachdem sein Motiv belegt zu sein scheint: unbändigen Hass auf Ausländer, Hass auf die Frau, die ihn anzeigte, hat das Gericht ermittelt. Der Mörder der schwangeren Marwa El-Sherbini wird wohl nie wieder jemanden gefährden können. Das ist das Gute an einem Urteil, das das Vertrauen in den Rechtsstaat stützt. Was aber auch der beste Richterspruch, in diesem Fall die angemessene Höchststrafe, nicht leisten kann, wird nun folgen müssen: die Suche nach den Umständen, unter denen dieser Hass fortbestehen konnte. Natürlich darf die Gesellschaft nicht für die Mordlust des Wolgadeutschen in Haftung genommen werden. Natürlich spricht viel für die These von der Tat eines Einzelgängers, der in sechs Jahren schlicht nicht gelernt hat, Grundlagen des Zusammenlebens in der Bundesrepublik zu verinnerlichen. Doch womöglich müssen wir alltäglichem Rassismus doch schärfer entgegentreten. Und bei berechtigter Kritik an Islamisten stets aufpassen, nicht pauschal alle Menschen muslimischen Glaubens zu dämonisieren.
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