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Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Flucht aus der JVA Aachen:

Bielefeld (ots)

Dass Landesjustizministerin Roswitha
Müller-Piepenkötter (CDU) mehr als vier Tage gebraucht hat, um aus 
der spektakulären Flucht der beiden Aachener Häftlinge die richtigen 
Schlüsse zu ziehen, ist kein gutes Zeichen.
Wenn es einem einzigen Beamten möglich ist, Häftlingen sämtliche 
Türen und Tore zu öffnen und ihnen Dienstwaffen aus dem Tresor 
auszuhändigen, dann kann an den Abläufen im Gefängnis irgendetwas 
nicht stimmen. Das sah die Ministerin allerdings anders. Sie sprach 
bis Montagabend abwiegelnd von einem außergewöhnlichen Einzelfall. 
Erst gestern sagte sie zu, alles noch einmal auf den Prüfstand zu 
stellen.
Die Einsicht kommt spät, aber noch rechtzeitig. Wären nämlich keine 
Änderungen angekündigt worden, wäre das eine Einladung an 
fluchtwillige Häftlinge gewesen, es auch mal zu probieren. Vielleicht
nicht mit der Bestechung eines Beamten, aber mit Erpressung. Ein 
Komplize, der draußen die Familie des Vollzugsbeamten bedroht, würde 
vielleicht schon genügen.
 Müller-Piepenkötter muss jetzt aufklären, warum ihr Beamtenheer die 
Aachener Sicherheitslücke nicht erkannt hat.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original content of: Westfalen-Blatt, transmitted by news aktuell

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