Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Berufsbildungsstudie
Bielefeld (ots)
Teuer, unübersichtlich, zu geringe Erfolgsquote: Die neue Studie der Bertelsmann-Stiftung fällt ein vernichtendes Urteil über ein System, in dem alljährlich vier Milliarden Euro ausgegeben werden, um etwa 350 000 jungen Leuten doch noch eine Chance auf einen Berufseinstieg zu ermöglichen. Einen Vorteil daraus zieht allenfalls die Politik, die auf diese Weise die Arbeitsmarktstatistik schönt. Wer in einer Qualifizierungsmaßnahme steckt, gilt schließlich nicht als arbeitslos. Aus menschlicher wie volkswirtschaftlicher Sicht wäre es sehr viel sinnvoller, junge Leute gar nicht erst in solche Warteschleifen zu schicken. Dazu müssen Jugendliche aber schon in der Schule besser auf das Berufsleben vorbereitet werden. Ansätze dazu gibt es ja bereits: 250 Schulsozialarbeiterstellen hat das Land an den Hauptschulen geschaffen, der Bund will Bildungslotsen fördern, die junge Leute beim Übergang von der Schule in den Beruf begleiten. Das ist mühsam und kostet viel Geld, und doch ist es der einzig richtige Weg. Vorbeugen ist besser als heilen: Diese Binsenweisheit gilt eben auch für das Bildungssystem.
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