Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Guttenberg
Bielefeld (ots)
Mit dem Vorwurf der »vorsätzlichen Täuschung« beim Zusammenschustern seiner Doktorarbeit aus zahlreichen ungenannten Quellen wird es jetzt auch juristisch eng für Karl-Theodor zu Guttenberg. Bislang drehte sich die Plagiatsaffäre »nur« um Ruf, Ehre und politische Konsequenzen. Jetzt geht es um Noten im polizeilichen Führungszeugnis - mindestens. Denn: Die Staatsanwaltschaft Hof ermittelt längst wegen möglicher Verstöße gegen das Urheberrecht. Die Behörde wurde bislang noch nicht sonderlich aktiv, musste aber erste Schritte einleiten, weil zahlreiche Strafanzeigen gegen den Ex-Minister vorliegen. Die Ankläger hatten ihre leichte Zurückhaltung ausdrücklich damit begründet, dass sie das Ergebnis der Universitätskommission in die Ermittlungen einfließen lassen wollen. Spätestens am kommenden Mittwoch wird die Strafakte Guttenberg um eine unmissverständliche Expertise umfassender sein. Dann nimmt das Verfahren seinen Lauf. Der Ausgang bleibt ungewiss. Klar ist, dass das Trauerspiel um einen gefallenen Hoffnungsträger deutscher Politik noch lange anhält.
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