Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema "West-LB"
Bielefeld (ots)
Viele Tränen werden der einst mächtigen Westdeutschen Landesbank sicher nicht nachgeweint werden, wenn sie sich nun in mehrere Bestandteile auflöst. Einen Grund, traurig zu sein, haben die Mitarbeiter. Viele der 5000 werden den Gang zum Arbeitsamt antreten müssen. Kann sein, dass auch der ein oder andere Landespolitiker der West-LB eine Träne nachweint, weil Düsseldorf ein Instrument verliert, das in der Vergangenheit für industriepolitische Maßnamen eingesetzt wurde. Für die Wirtschaft des Landes hat es aber mehr Vorteile, wenn sich die Politik heraushält. Verständlich sind die Tränen der Sparkassen und Steuerzahler, denn sie werden zur Kasse gebeten. Hier gilt: besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Die Sparkassen sollten prüfen, ob sie nicht zu oft dem Miteigentümer Landesregierung nachgaben. So versäumten sie, dass sich das einzig mögliche Geschäftsmodell, die Unterstützung der NRW-Wirtschaft auf dem Weg zur Globalisierung, durchsetzte. Stattdessen ließen sich Landesbanken noch mehr als andere von den Dollarzeichen in den Augen der Investmentbanker in die Irre führen.
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