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Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Griechenland:

Bielefeld (ots)

Die Wut vieler Griechen ist verständlich. Ihr Land ist praktisch pleite und die Aussicht, dass sich die Lage in nächsten zehn Jahren entscheidend bessern wird, ist äußerst gering. Ganz im Gegenteil: Das 78 Milliarden Euro schwere Sparpaket, über das das Parlament in Athen heute abstimmt, wird sicher nicht das letzte sein. Der griechischen Wirtschaft geht es so schlecht wie vor 40 Jahren. Mehr als 40 Prozent aller Jugendlichen sind arbeitslos. Die Staatsschulden sind ins Unermessliche gestiegen. Mit Vetternwirtschaft und Korruption haben sich einige wenige die Taschen voll mit geliehenen Euro gestopft. Die meisten Arbeitnehmer spüren nichts vom Wohlstand. Und jetzt sollen diese noch mehr Verzicht üben. In Streiks sehen sie ihr einziges Protestmittel. Aber mit Arbeitsniederlegungen allein kommt das Land nicht wieder auf die Füße. Zudem müssen die Griechen einsehen, dass die EU nur hilft, wenn das Land selbst mitmacht. Das will die Opposition in Athen nicht einsehen. Sie hofft mit ihrer Blockadepolitik an die Macht zu kommen - ein Spiel mit dem Feuer mit ungewissem Ausgang.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

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