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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Prozess gegen Mubarak

Bielefeld (ots)

Danke, dass er sich nicht drücken konnte. Millionen Ägypter werden gestern mit Genugtuung vor dem Fernseher verfolgt haben, wie ihr ehemaliger Staatspräsident im Krankenbett in den Gerichtssaal geschoben wurde. Husni Mubarak mag krank sein - damit das Land, dem er so viel Leid zugefügt hat, aber dauerhaft gesund wird, muss er in die Pflicht genommen werden, und zwar von Angesicht zu Angesicht. Wie oft ist ein Diktator plötzlich gesundheitlich angeschlagen, wenn ihm der Prozess gemacht werden soll. Welch ein Rückschlag ist das jedes Mal für diejenigen, die ihn endlich in der Verantwortung sehen wollen. Es reicht nicht, die Anklagepunkte zu verlesen. Es muss Bilder geben, die Herrscher in den Momenten zeigen, in denen sie nicht mehr anordnen, sondern sich dem Rechtssystem unterordnen. Diese Bilder müssen - wie gestern geschehen - um die Welt gehen. Ein falsches Signal wäre es allerdings, Mubarak zum Tode zu verurteilen. Das Prinzip »Auge um Auge, Zahn und Zahn« passt nicht zu einem Land, in dem Menschen in Freiheit und Würde leben sollen.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

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