Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Nigeria
Bielefeld (ots)
Mindestens 66 Tote bei sechs Anschlägen der radikalislamistischen Sekte Boko Haram in drei Monaten; mehr als 100 ermordete katholische Gottesdienstbesucher seit Heiligabend 2010 in Nigeria: Fast unbemerkt von der Weltöffentlichkeit zeigt eine neue Abart des Terrors ihre hässliche Fratze. Mehr noch: Erneut wird der Glaube frommer und friedliebender Muslime missbraucht für einen Blutzoll des Todes, den kein Gott von seinen Anhängern - ganz gleich welchen Bekenntnisses - fordert. Diesmal waren die Vereinten Nationen das Anschlagsziel. Die UN ersetzen überall in Afrika solche Strukturen, die einzelne Staaten wegen Korruption und Unfähigkeit verkommen lassen. Ausgerechnet medizinische, soziale und logistische Leistungen zerstören zu wollen, das offenbart die besonders perfide Absicht der Täter. Das an Menschen wie Ölvorkommen gleichermaßen reiche Nigeria droht in den Bürgerkrieg zu schlingern. Seit 2003 nimmt die verhängnisvolle Entwicklung schon ihren Lauf. Aufhalten kann sie nur die Weltgemeinschaft - in Gestalt der Vereinten Nationen.
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