All Stories
Follow
Subscribe to Westfalen-Blatt

Westfalen-Blatt

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Iran

Bielefeld (ots)

Viel ist es nicht, was da an konkreten Details über das Mordkomplott in Washington ans Tageslicht kommt. Ein Mann wurde verhaftet, der einem verdeckten Ermittler Geld gezahlt hatte, damit dieser den saudischen Botschafter töte. Mehr Plan gab es nicht. Dennoch geht Washington in einer Art Eskalationsprozess dazu über, den Iran als Terrorstaat der Weltöffentlichkeit vorzuführen. Es ist eine künstlich erzeugte mediale Aufregung. Sie lässt darauf schließen, dass es der Regierung Obama um mehr geht. Die iranische Bombe ist im Visier. Dafür gibt es Anlass genug. Nach Informationen westlicher Geheimdienste haben die Iraner ihre Anlagen zur Anreicherung von Uran in eine unterirdische Basis namens Fordow, in der Nähe der Stadt Quom verlegt. Außerdem haben sie Sprengköpfe für Raketen entwickelt, die auch nuklear bestückt werden können. Das war für Experten relativ leicht an Raketen- und Sprengkopfversuchen während der letzten Monate zu erkennen. Nun wird vermutet, dass in den unterirdischen Anlagen von Fordow mit neuen Zentrifugen die Anreicherung auf 20 Prozent getrieben wird. Diese Anreicherungsphase ist der technologisch komplizierteste Teil des Anreicherungsprozesses. Von da auf 80 oder 90 Prozent zu kommen ist dagegen leicht. Diese letzte Phase würde nach Ansicht der Experten drei bis sechs Monate in Anspruch nehmen. Offensichtlich verfügen die Dienste auch über Maulwürfe in den Reihen der Iraner, denn sie haben relativ genaue Angaben über die Zentrifugen. Demnach handelt es sich um neue und stärkere Anlagen, die die Iraner zum Teil selbst oder mit Hilfe von Ingenieuren aus Pakistan und Nordkorea entwickelt haben. Auch bei der Internationalen Atomenergiebehörde in Wien ist man über die jüngste Entwicklung des seit Jahren andauernden Nuklearstreits mit dem Iran stark beunruhigt. Vor allem der britische Botschafter Simon Smith schlägt Alarm. Die umfassenden Aktivitäten Teherans auf dem Nuklearsektor entbehrten jeder wirtschaftlichen oder kommerziellen Logik. Man brauche die Atomenergie schlicht nicht - es sei denn für militärische Zwecke. Das gebe Anlass zu großer Sorge. Auch seien die diversen Ultimaten, die die Europäer und Amerikaner dem Iran gestellt hatten, folgenlos verstrichen. In der Tat, hätte man sie umgesetzt und Sanktionen ergriffen, hätte es eine Chance zu einer friedlichen Einigung gegeben. Jetzt fehlt angesichts der nuklearen Fortschritte im Iran die Zeit dafür, so dass eine militärische Option wieder ins Blickfeld rückt. Genau dafür braucht man eine mediale Aufhitzung, eine Eskalation, die nachher jede militärische Operation als gerechtfertigt erscheinen lässt. Die Saudis und andere arabische Staaten wären sofort bereit, logistisch beizustehen. Schließlich sind sie unmittelbar gefährdet. Aber auch andere Staaten liegen im Radius der iranischen Raketen, zum Beispiel Paris, Rom und auch Berlin. Das ist eine neue Dimension des Terrors. Sie lohnt die Aufregung.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original content of: Westfalen-Blatt, transmitted by news aktuell

More stories: Westfalen-Blatt
More stories: Westfalen-Blatt
  • 14.10.2011 – 20:30

    Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Steuersünder-CD

    Bielefeld (ots) - Nach Liechtenstein und der Schweiz entpuppt sich jetzt Luxemburg als Schwarzgeld-Paradies - ausgerechnet das Heimatland des Vorsitzenden der Eurogruppe, Jean-Claude Juncker. Nicht zuletzt weil der Vorzeige-Ministerpräsident gerade mit Milliardenbeträgen den Euro zu retten versucht, ist der deutsche Fiskus auf jeder Euro im Staatssäckel dringend ...

  • 13.10.2011 – 21:30

    Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Studienfinanzierung:

    Bielefeld (ots) - Vorsicht Zahlensalat: Der enorme Ansturm von Studenten fordert die Universitäten und Fachhochschulen bis zum Anschlag. Gleichzeitig leisten die Kassen von Bund und Ländern so viel, wie irgend möglich und vor dem Steuerzahler sowie vor den Erben unserer Schulden noch zu vertreten ist. Gleichzeitig bemüht sich die schwarz-gelbe Opposition im ...

  • 13.10.2011 – 21:30

    Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Immobiliensanierung:

    Bielefeld (ots) - Fassaden dämmen, Fenster austauschen, die Heizung erneuern - durch die Sanierung und Modernisierung eines Hauses lässt sich viel Energie sparen und die Umwelt schonen. Diese Ziele sind gesellschaftlich längst akzeptiert. Doch für die Umsetzung fehlt vielen Immobilienbesitzern noch der entscheidende Anstoß. Kosten in fünfstelliger Höhe und ...