Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Weltklima
Bielefeld (ots)
Es scheint, als verhindere eine Nervenschaltung im Gehirn, dass sich die Menschen zu lange intensiv mit unliebsamen Themen beschäftigen. Dieser Verdrängungsmechanismus erhält uns die seelische Gesundheit. Er ist aber auch Ursache dafür, dass die Menschheit zu wenig unternimmt, um die Erwärmung des Weltklimas zu begrenzen. Natürlich ist es bequemer, nichts zu tun. Der Politiker mag sich sagen, dass er mit Investitionen in den Klimaschutz kaum Wahlen gewinnen kann. Als Deutscher kann man sich zugute halten, dass die Bundesrepublik stets und überall auf niedrigere Emissionswerte drängt. Der Nordamerikaner zeigt vielleicht, wenn er sich überhaupt für das Thema interessiert, mit dem Finger auf die rußenden Schlote in China. Weil aber der Chinese den Kohlendioxidausstoß pro Kopf rechnet, schiebt er die Schuld zurück zu den Vereinigten Staaten und Europa. Am Ende geschieht nichts - bis alles ganz teuer oder zu spät ist. Nach uns die Sintflut? Wir müssen es verhindern, auch wenn nicht wir, sondern die Menschen auf den Inseln, in Bangladesch und in den Tropen die ersten Opfer sein werden.
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