Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Sigmar Gabriel
Bielefeld (ots)
Ja, es ist ein schlechteres Ergebnis für SPD-Parteichef Sigmar Gabriel als beim letzten Mal. Doch 91,6 Prozent können sich sehen lassen angesichts der Skepsis vieler Genossen gegenüber dem neuen Parteiprogramm und dem angekündigten Aufstand der SPD-Linken. Ein akzeptables Ergebnis bei der Wahl zum SPD-Vorsitzenden heißt aber noch lange nicht, dass auch die Umfragewerte der Partei automatisch nach oben schnellen. Dazu braucht es mehr! Fest steht: Die Genossen wollten Gabriel nicht mit einem überragenden Votum frühzeitig zum Kanzlerkandidaten küren. Das Wahlergebnis wird ihn weit weniger interessieren als die innerparteilichen Querelen. Heute steht das Thema Steuern an. Da wird sich der linke Flügel gegen die Parteispitze stellen. Dann zeigt sich, wie gut der Vorsitzende die SPD hinter sich versammelt hat. Sollte sich der linke Flügel durchsetzen, wäre Gabriels Führungsrolle geschwächt - nicht aber seine Position im Rennen um die Kanzlerkandidatur. Frank-Walter Steinmeier und Peer Steinbrück wären ohnehin beschädigt - ist es doch ihre Politik, die die Linke niederringen will.
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