Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Afghanistan
Bielefeld (ots)
Wer geglaubt hat, in Afghanistan gäbe es längst alle Varianten des Terrors, der wurde gestern eines Besseren belehrt. Gleich zwei Anschläge gegen Teilnehmer des schiitischen Aschura Festes forderten mehr als 60 Menschenleben. Terror unter einem religiösen Vorwand hat es in den vergangenen Tagen auch im Irak und in Pakistan gegeben - aber noch nie in Afghanistan. Fast scheint es, als würde der Weg zum Frieden in dem zerrissenen Land am Hindukusch nicht kürzer, sondern immer länger. Unfassbar ist, was die Menschen dort seit mehr als 30 Jahren erleiden und aushalten müssen. Fast alle Afghanen kennen nichts anderes als Krieg, Tod und Vergeltung. Deshalb ist es so schwierig, die Angst zu beenden, die Bereitschaft zum Neuanfang zu wecken und eines fernen Tages die Stabilität einer Zivilgesellschaft zu erreichen. Mit seinem Einsatz gegen den schlimmen Taliban-Terror bis 2001 hat der Westen gewiss ein Zeichen gesetzt und danach - aus Sicht der Afghanen - ein bisschen Frieden geschaffen. Weitere Fortschritte werden sie künftig selbst anstreben müssen.
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