Westfalen-Blatt: Schmallenberg-Virus verursacht wirtschaftliche Schäden in Millionenhöhe. Länder sollen zahlen. »Virus als neue Tierseuche anerkennen«.
Bielefeld (ots)
Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband und der Schafzuchtverband NRW haben Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) aufgefordert, dass für Schafe, Ziegen und Rinder gefährliche Schmallenberg-Virus als neue Tierseuche anzuerkennen, wie es in den Niederlanden bereits der Fall ist. Das berichtet das Bielefelder Westfalen-Blatt (Mittwochs-Ausgabe). Nur bei einer Tierseuche hätten die betroffenen Bauern Anspruch auf Entschädigung für ihre kranken und toten Lämmer und Kälber, sagte der Vorsitzende des Schafzuchtverbandes, Burkhard Schmücker, der Zeitung. Finanzielle Hilfen müsse es auch bei den Tierarztkosten sowie bei der geplanten Impfaktion geben. Nach einer ersten Hochrechnung des Schafzuchtverbandes werde allein in NRW mit einem Schaden von 280 000 Euro bei den Schäfern gerechnet, berichtet das Westfalen-Blatt. Bundesweit könnte sich ein Millionenschaden ergeben. Die möglichen Entschädigungszahlungen kämen zu jeweils 50 Prozent aus den Tierseuchenkassen und von den Bundesländern. Das Virus ist nach Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts (Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit) von Dienstag bereits in 186 Betrieben in acht Bundesländern, NRW, Niedersachsen, Hessen, Schleswig-Holstein, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Thüringen und Brandenburg, festgestellt worden. Mit 112 Fällen ist NRW am stärksten betroffen. Zudem sind Tierbestände in den Niederlanden, Belgien, Großbritannien und Frankreich mit dem neuen Virus infiziert.
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