Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Sprachdefiziten bei Kindern
Bielefeld (ots)
Sprachliche Defizite von Schülern sind ein bekanntes Problem. Es gibt zahlreiche Versuche des Gegensteuerns. Trotz der verpflichtenden Sprachtests bei Vierjährigen muss das Bewusstsein für diese Schwierigkeit im Kindergartenalter aber erheblich verstärkt werden. Ganz unabhängig von der Herkunft leidet jedes dritte Vorschulkind laut einer aktuellen Studie unter Sprachstörungen. Das darf nicht so bleiben. Wer die Problematik ernsthaft beheben will, muss auf Qualität statt Quantität setzen. Intensive Betreuung ist nur dann möglich, wenn ausreichend Erzieher vorhanden sind und diese genau wissen, was sie tun. Weiterbildungen und Zusatzqualifikationen sind unerlässlich. Außerdem muss der Erzieherberuf endlich aufgewertet werden. Nicht nur in der gesellschaftlichen Wahrnehmung, sondern auch in der Entlohnung. Die Betreuung des Nachwuchses sollte mehr wert sein. Das gilt auch für den Ausbau der Betreuungsplätze für unter Dreijährige. Es reicht nicht aus, die verlangte Quote zu erreichen. Viel wichtiger ist es, Kindern Rüstzeug schon früh mitzugeben - besonders, wenn die eigenen Eltern dazu nicht in der Lage sind.
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