Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Syrien
Bielefeld (ots)
Die Aussichten für Syrien sind katastrophal. Das waren sie aber schon vor der gescheiterten Waffenruhe. Doch diese sollte ein bisschen Hoffnung geben. Selbst auf diesen Schritt lässt sich Assad nicht ein. Im Gegenteil: Er stellt Forderungen, behauptet, von der Welt missverstanden worden zu sein. Was ist an Truppenabzug falsch zu verstehen? Reine Hinhaltetaktik! Das Regime brüskiert den UN-Sondergesandten Kofi Annan, der mit seinem Sechs-Punkte-Plan ein Zeichen setzen wollte. Die Aussichten auf Bewegungsfreiheit für Journalisten, das Recht auf Demonstration sowie freien Zugang zu allen Orten für Hilfsorganisationen sind düster. Assad ignoriert, dass das auch Teil des Plans ist. Die Waffenruhe ist nur eine Forderung. Sie alleine garantiert keinen Frieden. Es gibt zwei Wege: Entweder gewährt man Assad Zugeständnisse oder man beschließt eine drastische UN-Resolution. Dazu müssen Russland und China die Seite wechseln. Vielleicht hat Assads Dreistigkeit am Ende ein Gutes: Er könnte die beiden Staaten so provoziert haben, dass sie sich von ihm abwenden. Ein kleiner Funke Hoffnung bleibt.
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