Westfalen-Blatt: Dioxineier-Skandal: NRW-Landesamt für Verbraucherschutz erstattet Strafanzeige.
Bielefeld (ots)
Im Dioxineier-Skandal hat das NRW-Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz bei der Staatsanwaltschaft Bielefeld Strafanzeige gegen Unbekannt wegen Verstoßes gegen das Lebensmittelrecht erstattet. Das berichtet das Bielefelder Westfalen-Blatt (Online-Ausgabe). Zudem will der Kreis Minden-Lübbecke bei der Staatsanwaltschaft beantragen, die betroffene Geflügelfarm in Stemwede (Kreis Minden-Lübbecke) zu durchsuchen. Es würden alle Zwangsmaßnahmen ausgeschöpft, um an sämtliche Unterlagen des Hofes zu kommen, sagte der stellvertretende Sprecher des NRW-Verbraucherschutzministerium, Wilhelm Deitermann, der Zeitung. Es habe sich der Verdacht erhärtet, dass der Inhaber des Hofes die Belastung seiner Bioeier mit dem dioxinähnlichen PCB zu spät gemeldet habe. Zudem soll er Vertriebswege seiner Bioeier verschwiegen haben. In diesen beiden Fällen, Verstoß gegen die Meldepflicht und unbekannte Vertriebswege, drohe dem Betriebsinhaber auch ein Ordnungswidrigkeitenverfahren und die Verhängung eines Bußgeldes, sagte Deitermann. Das Bußgeld könne bis zu 20 000 Euro betragen. Eine Firma in Euskirchen, die die Bioeier von dem Hof aus Stemwede vertrieb, hatte nach ersten verdächtigen Probenergebnissen 108 000 Eier zurückgeschickt, 7000 waren dennoch in Umlauf geraten. Die Eier mit dem Stempelaufdruck 0-DE-0521041 seien unter anderen auch in Hessen, Berlin, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg aufgetaucht. Bis zum 10. März waren 20 000 Bioeier aus Stemwede auch an einen Händler in Baden-Württemberg geliefert worden. Dieser Vertriebskanal war zunächst verschwiegen worden, schreibt die Zeitung. Nach Angaben von Peter Schütz, Sprecher des Landesamtes, sei das Haltbarkeitsdatum der Eier zwar abgelaufen. Aus den Dixoineiern könnten aber auch Eierprodukte hergestellt worden sein, wie Backpulver oder Nudeln. Deshalb sei eine mögliche Gesundheitsgefährdung noch aktuell, sagte Schütz dem Westfalen-Blatt. Eine Durchsuchung des Hofes sei notwendig, da der Inhaber des Hofes nicht zu erreichen sei und sein Verwalter den Mitarbeitern des Landesamtes am Mittwochabend zu den Zutritt zum Betriebsgelände ohne Begründung verweigert habe, sagte Deitermann. Der Inhaber des Hofes befindet sich nach Angaben eines Mitarbeiters derzeit in Südamerika in Urlaub. Nach Angaben des Mitarbeiters, der bereits seit 21 Jahren auf der Geflügelfarm beschäftigt ist, würden seit fünf Jahren Bioeier produziert. Bis zum aktuellen Fall habe es keine Beanstandungen gegeben. Die plötzliche Dioxinbelastung sei völlig unerklärlich.
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