Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum NRW-Kabinett
Bielefeld (ots)
Krafts Doppelbesetzung des sträflich vernachlässigten Wirtschafts- und Verkehrsressorts war bitter nötig. Mit dem ausgewiesenen Experten Garrelt Duin bekommt NRW einen Wirtschaftsminister, der alle IHKs und Handwerkskammern für sich zu begeistern weiß. Michael Groschek, der nicht umsonst seit langem »General« in der Landespartei ist, hat auch einen Ritterkreuzauftrag. Er muss den Straßen- und Wohnungsbau flott machen. Beide haben das Format zum Streiten unterhalb der Chefinnen-Ebene, auf der Kraft und Löhrmann ihr Bündnis durch stürmischere Gewässer bringen werden. Eine kluge Strategie. Denn in den Koalitionsverhandlungen gelang es nicht, Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) wenigstens etwas zu rupfen. Sein Klimaschutzgesetz stößt bei der SPD auf Bedenken. Und noch ein genialer Schachzug steckt hinter der unscheinbaren Nachbesserung im Kabinett. Der grüne Staatssekretär Horst Becker, der Straßenprojekte im Dutzend aussortierte, wird zu Remmel abgeschoben. Der dürfte sich bedankt haben. Beide sind hartleibige Verfechter der grünen Sache mit einem Makel. Sie mögen sich nicht.
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