Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Sorgerecht für ledige Väter
Bielefeld (ots)
Für ein Kind sind beide Eltern wichtig und es soll nach Möglichkeit auch beide Elternteile als gleichberechtigt erleben. Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) hat recht mit dieser Feststellung. Die Verletzungen, die fast jede gescheiterte Beziehung mit sich bringt, sollten keinem Kind den Start ins Leben unnötig schwer machen. Es ist deshalb gut, dass in dem Gesetzesentwurf ausdrücklich ausgeschlossen wird, dass eine Mutter das Kind seinem Vater entziehen kann, indem sie bloß anführt, sie wolle alleine entscheiden, weil sie nur eine kurze Beziehung zum Kindsvater gehabt habe - oder keinen Kontakt mehr mit ihm wünsche. Man mag es bedauern, doch die Normalfamilie mit verheirateten Eltern und in der Ehe zur Welt gekommenen Kindern ist längst nicht mehr das alleinige Lebensmodell. In einem Land, in dem jedes dritte Kind nicht ehelich geboren wird, muss sichergestellt sein, dass die Kinder ihre Väter auch noch zu Gesicht bekommen, wenn die Liebe der Eltern vorbei ist. Denn sicher ist: Der Mangel an männlichen Bezugspersonen kommt in Kindergarten und Grundschule früh genug.
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