Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Ifo-Index
Bielefeld (ots)
Bergwanderer kennen das. Man schreitet, von der Sonne verwöhnt, mutig voran. Da löst sich plötzlich unter dem Fuß ein Stein. Mit lautem Getöse rollt er gen Tal, nimmt dabei noch andere Steine mit. Fortan geht der Wanderer viel langsamer - natürlich mit der Folge, dass er an dem Tag nicht so vorankommt. Mit den Ifo-Umfragen über die Stimmung in der Wirtschaft ist es ähnlich. Strahlen die Unternehmer, geraten die Gefahrenstellen in Vergessenheit. Sobald aber der Trend kippt, ist die Gefahr groß, dass alle gleichzeitig auf die Bremse treten - mit der Folge, dass sie sich von nun an langsamer bewegen. Zuerst die Käufer von Maschinen. Dann die Hersteller von Maschinen. Dann die Beschäftigten in beiden Branchen, weil sie um ihre Arbeitsplätze fürchten. Und wenn alle sparen, schließlich auch Handel und Dienstleister. Noch hat sich keine Lawine gelöst. Im Gegenteil: Noch sagen fast alle Experten für Deutschland ein Wachstum voraus - wenn auch nur zwischen 0,5 und 1,5 Prozent. Es gibt keinen Grund für Panik. Wenn die Unternehmen ihre nächsten Schritte etwas vorsichtiger setzen, kann das nicht schaden.
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