Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT zu Griechenland
Bielefeld (ots)
Griechenlands Ministerpräsident will kein zusätzliches Geld, wohl aber mehr Zeit. Das hat Antonis Samaras am Freitag in Berlin bei Bundeskanzlerin Angela Merkel erklärt. Klingt gut, ist aber in der Sache schlecht. Denn: Zeit ist selbstverständlich Geld. Wenn die von den Europäern für 2014 gesetzten Ziele bis 2016 gestreckt würden, müsste die Zwischenzeit überbrückt werden - und zwar mit weiteren Milliarden aus Brüssel. Was denn sonst! Was will Samaras mit einer solchen Formel also wirklich sagen? Ganz klar: Griechenland kommt nicht voran im Bemühen, die von den Euro-Staaten auferlegten Bedingungen fristgerecht zu erfüllen. Angela Merkel war am Freitag klug genug, auf Samaras' öffentlich vorgetragenen Wunsch nicht einzugehen. Hinter den verschlossenen Türen des Kanzleramtes dürfte mehr Klartext gesprochen worden sein. Aber auch das löst die Probleme nicht mehr. Möglicherweise ist Athen bei allem guten Willen der politischen Führung de facto nicht in der Lage, brutalst möglich zu sparen und zugleich wieder Wirtschaftswachstum zu generieren.
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