Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Steinbrücks Rede
Bielefeld (ots)
Die SPD ist in den Wahlkampf hineingestolpert. Es spricht für den desgnierten Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück, dass er sofort Tritt fasst. Merkel und Schwarz-Gelb hinwegfegen, Rot-Grün als eindeutiges Ziel: Steinbrück nutzt den SPD-Landesparteitag in Münster, wo ihm eilends die Bühne für seinen ersten Auftritt nach der Blitznominierung am Freitag bereitet wird, zu einer klaren Kampfansage. Angesichts der aktuellen Umfragewerte klingt das zwar ein wenig wie das Pfeifen im Walde, aber Umfragen sind bekanntlich keine Wahlen. Die SPD kann noch aufholen. Steinbrück ist aber auch Polit-Profi genug, um die dröhnende Stille bei den Grünen zu vernehmen. Seine heiße Liebeserklärung blieb am Wochenende unerwidert. Der Merkel-Herausforderer hat noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten: in der eigenen Partei, vor allem aber beim Wunschpartner. Der vorzeitig eröffnete Wahlkampf stellt zugleich Angela Merkel und ihr chronisch zerstrittenes Kabinett vor neue Herausforderungen. Kann Schwarz-Gelb noch rechtzeitig liefern? Der Kanzlerkandidat und die Kanzlerin: Beide müssen kämpfen.
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