Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur EU-Bankenreform
Bielefeld (ots)
Was macht der Spekulant, dem ein großer Verlust droht, wenn er aus seinem Investment nicht einfach aussteigen kann? Er versucht, andere ins Boot zu holen, um so seinen Verlust zu verringern. Und was macht der Spekulant danach - wenn er bereits viel Geld verloren hat? Er versucht, den Verlust durch Gewinne an anderer Stelle auszugleichen. In beiden Fällen geraten Kunden einer Universalbank in Gefahr, dass ihr Geld für den Ausgleich schlechter Investmentgeschäfte herangezogen wird. Natürlich muss das nicht so sein. Doch schon der Verdacht gefährdet das Vertrauensverhältnis zwischen Bankberater und Kunde. Die Krise zeigte, was passiert, wenn Investmentbanker zu viel zocken. Die Pleite der Lehman Brothers führte Banken an den Abgrund, die als systemrelevant eingestuft wurden. Die Staaten sprangen ein - mit dem Geld der Steuerzahler. Das soll sich nicht wiederholen. Die Einführung des Trennbankensystems, das in den USA ohnehin bis Ende des Jahrtausends galt, schließt nicht alle Risiken aus. Sie kann aber dazu führen, dass die, die sich verzocken, am Ende auch allein dafür haften.
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