Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Syrien
Bielefeld (ots)
Noch ist der Grenzkonflikt der Türkei mit Syrien überschaubar. Vieles spricht dafür, dass das Natoland kein Interesse hat, in den politischen Strudel beim Nachbarn gerissen zu werden. Dennoch stellt sich seit gestern die Frage nach dem Bündnisfall, der nicht mehr undenkbaren Variante: Wird die Bundeswehr Deutschlands Freiheit statt am Hindukusch an der Grenze zum Iran verteidigen müssen? Der schwer bedrängte syrische Diktator Anwar el-Assad sucht händeringend einen Ausweg. Er braucht Belege für seine These, die Bedrohung seiner Herrschaft komme von außen. Außerdem: Alleinherrscher pflegen vor ihrem Sturz politische Flächenbrände und hohe Opferzahlen zu provozieren. Mehr noch: Der Iran hat jeden Angriff auf Syrien zu einem Angriff auf sich selbst erklärt. Der unter regulären Bedingungen bald scheidende Präsident Mahmud Ahmadinedschad ist zu allem fähig - nicht nur gegenüber Israel. Die beste Lösung des Konflikts wäre eine geordnete Übergabe der Macht in Damaskus an das syrische Volk. Das ist jedoch die andere am wenigsten wahrscheinliche Variante.
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