Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Extraleistungen der Krankenkassen
Bielefeld (ots)
Das Gesundheitswesen ist ein hochsensibles und emotionales Feld. Das hat das Gezerre der vergangenen Monate um die Verwendung der Milliardenrücklagen einmal mehr gezeigt. Die Regierung scheut sich, den Beitragssatz zu senken, weil einige Krankenkassen kurzfristig - ausgerechnet vor der Bundestagswahl - wieder ungeliebte Zusatzbeiträge erheben müssten. Die meisten Kassen wiederum verweigern sich der politischen Forderung, aus der Rücklage Geld an ihre Mitglieder zu erstatten. Den finanzstarken Versicherungen erscheint im Buhlen um Mitglieder der Ausbau von Leistungen offenbar die attraktivere Option zu sein. Erst recht, da die Politik mit Einführung des einheitlichen Beitragssatzes diesen Bereich für den Wettbewerb auserkoren hat. Vielleicht auch wegen des schlechten Gewissens, die Leistungen zuvor zurückgefahren zu haben. Dass dabei den Krankenkassen aber klare Grenzen im Wettbewerb gesetzt werden, mutet merkwürdig und inkonsequent an. Ausgerechnet populäre Extras wie eine zusätzliche Erstattung von Zahnersatzkosten oder Arzneimittelzuzahlungen klammert der Gesetzgeber aus.
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