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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Ratingagenturen

Bielefeld (ots)

Die schärferen Regeln für Rating-agenturen sind richtig und waren überfällig. Viel zu lange haben die großen Drei der Branche - Standard & Poor's, Moody's und Fitch - der Politik in Europa immer wieder in die Suppe gespuckt. Die Abwertungen von Krisenstaaten kamen oft genug gerade zu einem Zeitpunkt, als sich die EU-Finanzminister zum Krisengipfel in Brüssel trafen. Folge: An den Finanzmärkten brach Panik aus, was wiederum die Rettungsbemühungen erheblich erschwerte. Die Agenturen haben somit zweifelsfrei zur Verschärfung der Krise beigetragen, sie aber nicht ausgelöst. Das Dilemma in Europa ist allein auf die zügellose Verschuldungspolitik einzelner Staaten und das Zocken von Banken zurückzuführen. Die Ratingagenturen haben den Finger in die Wunde gelegt. Sie müssen die Bonität der Schuldner bewerten. Das ist ihre Aufgabe. Ob die beschlossenen Regeln der EU allerdings die Marktmacht der Rating-Riesen insofern beschränken, dass das Risiko einer erneuten Finanzkrise verringert wird, bleibt fraglich. Um so sinnvoller ist es, die von Bertelsmann angestoßene Idee einer Non-Profit-Ratingagentur voranzubringen.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original content of: Westfalen-Blatt, transmitted by news aktuell

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