Westfalen-Blatt: das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Diskussion über »das liebe Gott«
Bielefeld (ots)
Es ist fast schon ein Automatismus: Jemand stellt Kristina Schröder ein Fettnäpfchen hin, sie tritt hinein und alle regen sich auf. Auch auf ihre neuesten Äußerungen zum geschlechtsneutralen Gottesbegriff stürzen sich Politiker und Medien gleichermaßen. Dabei ist die Diskussion eigentlich lächerlich. Gott bleibt Gott und ist weder Mann noch Frau. Viel wichtiger als Grammatik ist doch, dass Eltern mit ihren Kindern über Gott sprechen. Und auch wenn es arg förmlich wirkt - für eine politisch korrekte Ministerin ist es eben normal, »Negerkönig« durch »Südseekönig« zu ersetzen, wenn sie aus »Pippi Langstrumpf« vorliest. Mal abgesehen davon, dass Kinder heute selbstverständlich mit diesen politisch korrekten Begriffen groß werden. Nun ist Kristina Schröder aber trotzdem nicht nur Opfer. Die 35-Jährige fällt immer wieder durch rhetorische Unbedarftheit auf. Dadurch bietet sie Angriffsfläche - sowohl für politische Gegner als auch parteiintern. Das sollte die Ministerin langsam wissen. Solange sie nicht an ihrem rhetorischen Auftreten arbeitet, wird es schwer für sie, durch Kompetenz zu punkten.
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