Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Steinbrück
Bielefeld (ots)
Was kommt noch? Fast täglich erhält SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück neue Nackenschläge. Als Aufsichtsratsmitglied bei Thyssen-Krupp soll er sich dafür eingesetzt haben, dem Stahlriesen zu billigem Industriestrom zu verhelfen. Entscheiden kann er als Oppositionspolitiker darüber nicht. Insofern ist jede Aufregung über seinen Einsatz überflüssig. Dennoch wird ihm und der SPD die neue Diskussion weiter schaden. Als Kanzlerkandidat, der mit dem gesetzlichen Mindestlohn und der sozialen Gerechtigkeit punkten will, wird von Steinbrück eher erwartet, dass er sich für einen niedrigen Strompreis für sozial beachteiligte Menschen einsetzt. Mit seinen politischen Botschaften findet Steinbrück kaum Gehör. Ihm geht es so wie einst Guido Westerwelle, der als FDP-Chef im Zusammenhang mit dem Sozialstaat von spätrömischer Dekadenz sprach. Seitdem war er in der Öffentlichkeit unten durch. Er konnte sagen, was er wollte, niemand wollte ihm zuhören. Daomit zog er seine Partei ins Umfragetief - bis zu seinem Rücktritt. Diese Entwicklung sollte für Steinbrück Warnung genug sein.
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