Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum NSU-Prozess
Bielefeld (ots)
Mit der Verlosung von 50 Presseplätzen beim NSU-Prozess verhält es sich wie mit der Demokratie selbst: Sie ist nicht optimal, aber es gibt auch nichts Besseres. Ja, bundesweite Blätter wie »Die Welt« und »Die Zeit«, die sich als Qualitätszeitungen verstehen, haben keine Platzreservierung ergattert. Andere, darunter auch eine Reihe freiberuflicher Journalisten, haben ihre Zusage aus der ersten Akkreditierung wieder verloren. Dafür sind neben türkischen, griechischen und arabischen Medien auch eine Reihe von »bunten« Text- und Tonanbietern dabei. Auch sie informieren übrigens die Öffentlichkeit, erreichen möglicherweise sogar ganz andere Schichten. Kurzum: Es gibt viele Gründe, sich zu beklagen. Aber es gibt keinen Grund, den wichtigsten Prozess dieses Jahrhunderts in Deutschland noch länger aufzuhalten. Deshalb muss für alle Medien gelten: Strich drunter - und trotzdem angemessen und unvoreingenommen mit Hilfe von Presseagenturen und Pool-Bildungen berichten. So wie diese Zeitung, die für ihre Leser auch gerne ihren Chefreporter in München dabei gehabt hätte.
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