Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Bluttat von London
Bielefeld (ots)
Die widerliche Bluttat von London ist zuallererst ein erschreckender Terrorakt, der sich als menschenverachtend selbst entlarvt. Keine noch so krude politische oder religiös verbrämte Ideologie kann rechtfertigen, was dem britischen Soldaten in London auf offener Straße widerfahren ist. Deshalb ist es bemerkenswert, wie eindeutig sich die muslimischen Verbände der Stadt wie auch Premier David Cameron vor den Islam als eine Weltreligion von Millionen Friedfertigen stellen. Zugleich zeigt das Geschehen aber auch zwei widerstreitende Tendenzen: die in vielen Medien bedenkenlos präsentierten Schockbilder vom Tatort samt Täter, Mordwerkzeugen und blutbefleckten Händen. Dagegen steht das mutige Eingreifen einer Passantin, die den Tätern rigoros ins Gewissen redet. Wer allein darauf blickt, dass sich diese Frau selbst in größte Gefahr begeben hat, übersieht, was dieser Gesellschaft zunehmend fehlt: Zivilcourage und knallharter Appell an Vernunft und Verantwortung. Niemand muss das in extremen Ausnahmelagen beweisen. Aber im weniger dramatischen Alltag würden wir uns solche Signale öfter wünschen.
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