Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Hochwasser
Bielefeld (ots)
So unbeherrschbar ist die Natur, so klein und schwach der Mensch. Die Flut 2013 lässt uns erneut in Demut staunen über die Kraft irdischer Gewalten und die Hilflosigkeit der Betroffenen. Wie schon so oft in den vergangenen Jahren ist die Rede vom »Jahrhunderthochwasser«, das uns allein seit der Jahrtausendwende gefühlt ein halbes Dutzend Mal heimgesucht hat. Wie schon so oft versichern dann Politiker den Opfern ihre Solidarität, kündigen Hilfen an und schnüren die Gummistiefel, um durch die braune Brühe watend, Entschlossenheit und Tatendrang zu simulieren. Denn es ist Wahlkampf. Und alle erinnern sich an den erfolgreichsten Fluttouristen der jüngeren Geschichte, Gerhard Schröder, dessen Auftritte zwischen Rettungsboot, Deich und Sandsäcken ihm 2002 die Wiederwahl sicherten. Seit damals ist aber tatsächlich viel in Sachen Hochwasserschutz passiert. Das Problem: Allein in der Kleinstadt Grimma sollte für 40 Millionen Euro gebaut werden. Aber erst die Hälfte der Maßnahmen ist fertig. Also gilt jetzt wieder: Ärmel aufkrempeln und anpacken - bis zum nächsten Jahrhundert- hochwasser.
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