Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Inklusion
Bielefeld (ots)
Jahrzehntelang haben Förderschulen abseits einer aufgeregten Bildungsdiskussion ein Eigenleben geführt. Jetzt, mit der Inklusion, rücken sie in den Fokus. Die Vorwürfe, die Förderschulen arbeiteten ineffektiv und schafften sich ihren Bedarf selbst, wiegen schwer. Damit spielt der Landesrechnungshof NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) in die Hände. Sie hat sich der zügigen Umsetzung der Inklusion verschrieben. Da kommt Kritik an den dann entbehrlichen Förderschulen gerade recht. Aber auch der Bundesbehindertenbeauftragte Hubert Hüppe (CDU) sieht sich in seiner Skepsis an der getrennten Beschulung behinderter und nicht-behinderter Kinder bestärkt. Statt aber auf die Förderschulen einzudreschen, an deren Kompetenz bislang nie Zweifel bestanden, ist das Vorgehen der Landesregierung viel kritikwürdiger. Das hat nicht zuletzt vor wenigen Tagen die Anhörung im Landtag zum Inklusionsgesetz gezeigt. Nahezu alle Experten senkten den Daumen. Ein Rechtsanspruch auf inklusive Beschulung ab dem Schuljahr 2014/15, wie von Löhrmann geplant, ist schlichtweg nicht umsetzbar.
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