Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum G8-Gipfel
Bielefeld (ots)
Die Menschen in Syrien werden enttäuscht sein: Die Führer der angeblich wichtigsten Staaten haben es bei ihrem Treffen in Irland nicht geschafft, den Bürgerkrieg zu beenden. Wer ehrlich ist, wird aber zugeben müssen, dass dies niemand erwarten konnte. Innerhalb von wenigen Stunden kann ein Konflikt diesen Ausmaßes nicht beendet werden. Zu gegensätzlich sind die Positionen: Auf der einen Seite steht Wladimir Putin, der gar nicht daran denkt, dem syrischen Machthaber Assad den Schutz zu entziehen. Syrien und Russland brauchen einander. Daran werden auch die USA, Frankreich und Großbritannien nichts ändern können, die den Aufständischen in Syrien Waffen liefern wollen. Das ist nach den schlechten Erfahrungen mit Afghanistan und Libyen nicht ganz ungefährlich. Aber wo ist denn die Alternative? 90 000 Menschen sind in Syrien ums Leben gekommen. Deutschland fällt es wieder einmal schwer, Position zu beziehen. Russland wird kritisiert, und zugleich werden die engsten Verbündeten alleingelassen. Eine politische Lösung wäre schön, ist aber reine Illusion.
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