Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Impfschutz
Bielefeld (ots)
Ob Sie sich im Auto anschnallen, ist allein Ihre Sache. Schließlich ist es Ihr Kopf, der im Ernstfall durch die Windschutzscheibe geht. Ob Sie mit kaputten Bremsen fahren, ist schon nicht mehr alleine Ihr Ding. Denn damit reißen Sie vielleicht andere Menschen mit in den Tod. Genauso ist das mit Impfungen. Wer ständig in Gartenerde buddelt, aber keinen Tetanus-Schutz hat, bringt sich zwar in Gefahr. Aber eben nur sich. Wer jedoch auf eine Masern-Impfung verzichtet, stellt ein erhebliches Risiko auch für andere Ungeimpfte dar - ein Risiko, das schlimmstenfalls jahrelanges Siechtum bedeutet, ein langsames Sterben, weil sich das Hirn auflöst und es keine Rettung gibt. Ein Horrorszenario, gezeichnet von einem Impfbefürworter? Ja, aber kein Szenario, das so selten ist. Eines von 3300 Kindern unter fünf, die Masern bekommen, stirbt an dieser Spätfolge. Weniger folgenschwere Komplikationen sind Taubheit, Hirnhautentzündungen und Lungenentzündungen. Natürlich gibt es Impfungen, deren Nutzen selbst unter Fachleuten umstritten ist. Aber der Masernschutz gehört heute nicht mehr dazu.
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