Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Familienleistungen
Bielefeld (ots)
Die Zeiten, in denen Familienpolitik noch als »Gedöns« abgetan wurde, sind längst vorbei. Wer allerdings die Einschätzungen der Wirtschaftsinstitute zur Familienförderung betrachtet, reibt sich verwundert die Augen: Bloß kein höheres Kindergeld, auch wenn das die finanzielle Situation der Familien verbessert. Und bitte weg mit dem Ehegattensplitting, weil es vor allem Frauen davon abhalten könnte, in den Beruf zurückzukehren statt Erziehung und Betreuung der Kinder höchstpersönlich zu übernehmen. Diese Kernaussagen sind nur zu erklären mit einer isolierten, rein wirtschaftsbezogenen Betrachtung.
Doch gerade beim emotionalen Thema Familie ist es viel zu kurz gesprungen, Eltern einzig als Arbeitskraft zu betrachten. Deshalb ist der entschiedene Widerspruch vieler Familienpolitiker und -verbände nicht nur allzu verständlich, sondern absolut notwendig. Die Studie der Wirtschaftsinstitute lässt jeden Raum und Respekt für die Wahl des individuell passenden Familienmodells vermissen. Dabei ist jeder Euro, der Familien ausgewogen direkt und indirekt erreicht, gut investiertes Geld in die Zukunft.
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