Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema "Managergehälter"
Bielefeld (ots)
Für die Begrenzung von Managergehältern findet sich in Deutschland eine breite Mehrheit. Das hat viele Gründe, darunter auch gute. Nicht selten konnte man in jüngerer Vergangenheit erleben, dass selbst Nieten in Nadelstreifen für ihr Versagen noch fürstlich entlohnt wurden. Kommt nun aber das, was jetzt aus den Koalitionsverhandlungen durchsickerte, dann macht sich vor allem die SPD des Etikettenschwindels schuldig. Denn ihr Ziel war das Ende der Gehalts- und Boni-Exzesse über einen gesetzlichen Deckel. Der aber scheint vom Tisch - stattdessen sollen neben dem Aufsichtsrat auch die Aktionäre entscheiden. Das ist zwar in der Sache nur richtig, wird aber im Resultat die Erwartungshaltung breiter Bevölkerungskreise trotzdem enttäuschen. Denn warum sollten ausgerechnet die Eigentümer eines börsennotierten Unternehmens - und nichts anderes sind die Anteilseigner - ihren leitenden Angestellten Millionengehälter verweigern, wenn diese doch hinreichend erfolgreich sind? Von Anfang an hat die Politik hier den Mund viel zu voll genommen. Doch anstatt das einzugestehen, hilft man sich lieber mit einer Mogelpackung.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
Original content of: Westfalen-Blatt, transmitted by news aktuell