Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu IG Metall
Bielefeld (ots)
Diese Wahl ist kein Ruhmesblatt: Wenn die Vorsitzenden von SPD oder CSU auf ihren jüngsten Parteitagen so wenig Zustimmung erhalten hätten wie gestern der neue IG-Metall-Chef Detlef Wetzel - nämlich 75,5 Prozent - sie müssten um ihren Führungsanspruch bangen. Rückendeckung und Vertrauen sehen anders aus. So hatte etwa Wetzels Vorgänger Berthold Huber bei seiner Wahl damals 96 Prozent erhalten.
Kein Zweifel: Viele Gewerkschafter verpassten Wetzel einen Denkzettel. Vielleicht, weil es ihnen missfiel, dass der Siegerländer 200 Arbeitsplätze in der Frankfurter Zentrale abbaute. Dabei sprechen die vom Duo Huber/Wetzel eingeleiteten Reformen für sich: Die IG Metall befindet sich in wirtschaftlicher Bestform. Die Streikkasse ist gut gefüllt und die Zahl der Mitglieder ist zuletzt wieder gestiegen.
Und doch ist Wetzel, der als stiller Reformer gilt, wohl nicht mehr als ein Übergangsvorsitzender. Ob er in zwei Jahren im Alter von 62 erneut zur Wahl antritt, ist fraglich. Die Gewerkschaft will den Verjüngungsprozess. Davon profitieren könnte dann sein Stellvertreter, der 57jährige Jörg Hofmann.
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