Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (BIELEFELD) zur schwarz-grünen Landesregierung in Hessen
Bielefeld (ots)
Der Fachmann staunt, der Laie wundert sich. Schwarz-Grün - ausgerechnet in Hessen. Dort, wo die CDU besonders schwarz ist und die Grünen in direkter Erbfolge von Joschka Fischers Putztruppe aus den 68ern stehen, werden aus alten Gegnern neue Partner. Von außen überraschend, bei näherer Betrachtung aber durchaus vorstellbar - der Koalitionsvertrag liest sich in vielen Punkte ganz unaufgeregt. Die Unionsseite nutzt den gemeinsamen Sparwillen als Druck- und Lockmittel. Die Grünen verzichten dafür auf die wirtschaftspolitische Vollbremsung. Dafür gibt es sehr präzise Zielsetzungen etwa beim großen Streitobjekt Flughafen Frankfurt in Sachen Lärmschutz und Nachtflügen sowie knallharte Auflagen für den Geisterairport Kassel-Calden. Der muss mit jährlich zehn Prozent weniger Defizit klarkommen, soll sein Heil in einer Teilprivatisierung suchen und hat 2017 Erfolge vorzuweisen. Sonst droht die Bruchlandung. Gleiches gilt für das Bündnis von Volker Bouffier (CDU) und Tarek Al-Wazir (Grüne). Der erste Eindruck: Die beiden Männer schaffen das, die beiden Flughäfen eher nicht.
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