Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Schengen-Raum
Bielefeld (ots)
Schengen ist nie nur ein Inbegriff für die Freiheit des Reisens ohne Grenzen gewesen. Als die Gemeinschaft vor mehr als 20 Jahren beschloss, die Schlagbäume abzumontieren, ging es immer auch um den Binnenmarkt. Man wollte den Handel erleichtern, unsinnige und kostspielige Wartezeiten an den Grenzübergängen vermeiden, sogar Konzernstrukturen ermöglichen, bei der Hersteller und Zulieferer aus ganz Europa kommen konnten. Ob die konkreten Zahlen, die die Brüsseler Kommission in ihrem Krisen-Szenario nun nennt, so stimmen oder nicht, darf dahingestellt bleiben. Richtig aber ist zweifellos, dass die Wiedereinführung der Grenzkontrollen dramatische Folgen für die europäische Wirtschaft haben würde. Zu glauben, man könne Schlagbäume einfach wieder herunterlassen und ansonsten werde alles beim Alten bleiben, ist eine Illusion. Wie folgenschwer das sein kann, erlebt jetzt gerade das Nicht-EU-Land Mazedonien, das alle seine Grenzübergänge und darunter auch die einzige Eisenbahn-Verbindung ans Mittelmeer geschlossen hat - und seither mit Schwierigkeiten mit dem Im- und Export ringt. Dort passiert im Kleinen, was Europa im Großen droht. Das Fazit: Diese Union muss Schengen retten
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