Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum digitalen Unterricht
Bielefeld (ots)
Mit der Idee, private Smartphones im Unterricht zu nutzen, machen es sich die Bildungsminister ganz schön einfach. Sie wälzen die Belastung auf die Eltern ab. Wer sein eigenes Gerät benutzt, das genauso leistungsfähig wie ein Computer ist, der braucht schließlich keine neuen Schulrechner. Das spart dem Staat viel Geld.
Es ist nicht die Aufgabe der Eltern, zusätzlich für die Ausstattung an Schulen aufzukommen. Vielmehr zwingt es sie dazu, ihren Kindern ein Handy zu kaufen, damit sie am Schulunterricht teilnehmen können. Dabei sollte es im Ermessen der Eltern liegen, nicht eines Lehrplans, wann ein Kind ein Smartphone besitzen darf. Die Geräte sind außerdem teuer. Am Ende entscheidet wieder mal die soziale Herkunft über die Bildungschancen. Ein Umstand, der in der Pisa-Studie ständig moniert wird. Die unzähligen Bildungsreformen werden somit ad absurdum geführt.
Dabei ist der Einsatz von digitalen Technologien an Schulen generell richtig. Der Umgang mit ihnen bereitet schließlich auf das (Berufs-)Leben vor. Aber zahlen muss dafür der Staat.
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