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Westfalen-Blatt: "Nicht die Würde des Deutschen, sondern die Würde des Menschen ist unantastbar" - ZdK-Präsident Sternberg fordert, sich wieder stärker auf das Christentum zu besinnen

Bielefeld (ots)

Thomas Sternberg, Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), hat die Deutschen aufgerufen, sich wieder stärker auf das Christentum zu besinnen. Im Interview mit dem Bielefelder WESTFALEN-BLATT (Weihnachtsausgabe) sagte der 64-Jährige: "Bevor wir über die Islamisierung Deutschlands lamentieren, sollten wir uns lieber fragen, was noch christlich ist in unserem Land. Füllen wir also die Kirchen, anstatt über volle Moscheen zu jammern."

Zugleich nahm Sternberg alle Christen in die Pflicht: "Wer dieser Religion folgen will, ist zum Dienst an der Gesellschaft, am Staat, an der Politik - auf jeden Fall am Nächsten aufgerufen." Dabei müsse auch im Umgang mit Flüchtlingen das Grundgesetz als unverrückbare Richtschnur gelten. "Nicht die Würde des Deutschen ist unantastbar, sondern die Würde des Menschen ist unantastbar. Wenn man Artikel 1 unserer Verfassung ernst nimmt, dann ist derjenige, der fremd an meinen Toren steht - wie es die Bibel sagt - wie ein Einheimischer zu betrachten."

Der ZdK-Präsident machte mit Blick auf den Terroranschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt Anfang dieser Woche und andere von Flüchtlingen begangene Straftaten deutlich: "Alle diese Taten sind schrecklich, wie jedes andere Verbrechen eines Flüchtlings oder eines Einheimischen." Zugleich warnte Sternberg vor voreiligen Schlüssen: "Wir müssen die Taten und die Menschen, die sie begangen haben, einzeln anschauen. Mit Pauschalurteilen ist niemandem geholfen."

Als schlimmes Alarmzeichen bewertete es der ZdK-Präsident, dass Christen die weltweit am stärksten verfolgte Religionsgemeinschaft sind. "Die Lage für Christen im Nahen Osten, in Syrien, im Irak und im Sudan ist dramatisch." Das könne aber nicht heißen, dass wir bei Menschen, die vor Mord und Totschlag zu uns geflohen sind, erst einmal fragen, wer ist Christ, wer Moslem oder wessen Glauben sonst. Das Krisenjahr 2016 könne auch eine Chance bieten: "Wenn man in den Abgrund blickt, besinnt man sich auf das Wesentliche. Vielleicht bietet Weihnachten Gelegenheit zu solcher Besinnung."

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

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