Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Milchmarkt
Bielefeld (ots)
Das Wehklagen der Milchbauern war groß im Sommer 2016. Für einen melkfrischen Liter zahlten die Molkereikonzerne einige Monate nach dem Aus der Milchquote weniger als 20 Cent. Fast das Doppelte gilt als nötig, um ordentlich wirtschaften zu können. Die Politik legte millionenschwere Hilfsprogramme auf - trotzdem gaben etliche, vor allem kleinere Betriebe auf. Für die, die durchgehalten haben, sieht die Welt wieder besser aus. Milch bringt mehr als 30 Cent ein - wobei in vielen anderen Ländern mehr gezahlt wird. Der Marktmacht von Großmolkereien und Handel sahen sich die deutschen Milchbauern lange wehrlos ausgesetzt. Und ausgerechnet der Branchenriese zahlte nur unterdurchschnittlich. Dafür bekommt das Deutsche Milchkontor (DMK) nun die Quittung. Die Bauern haben den Spieß umgedreht. Sie setzten das DMK mit Kündigungen in bislang ungekannter Dimension unter Druck. Der Widerstand auf so breiter Basis zeigt Wirkung. Der Konzern bewegt sich - auch in Richtung seiner Lieferanten, die ja in aller Regel Eigentümer der Genossenschaft sind. Das ist ein bemerkenswerter Schritt.
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