Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Nordkorea
Bielefeld (ots)
Als Donald Trump am Gründonnerstag die größte konventionelle Bombe aus dem Arsenal der USA auf Stellungen des »Islamischen Staates« (IS) in Afghanistan werfen ließ, da traf er zwar die Dschihadisten. Aber der Donnerhall der »Mutter aller Bomben« sollte bis nach Nordkorea reichen. Trumps Außenpolitik ist anders als die seines Vorgängers - und anders als im Wahlkampf angekündigt. Die USA ziehen sich doch nicht auf sich zurück. Wenn es aus ihrer Sicht sein muss, greifen sie militärisch ein. Auf den Raketenbeschuss einer syrischen Basis nach dem Giftgasangriff des Assad-Regimes folgte die Bombardierung von IS-Gebiet in Afghanistan. Reicht das als Warnung an Kim Jong Un, es mit den Raketentests und anderen Provokationen nicht zu übertreiben? Auch hier zielt Trump nicht nur in eine Richtung. Wenn er von der Möglichkeit eines konventionellen Angriffs auf Nordkorea raunt, um die atomare Bedrohung durch die Stalinisten zu verringern oder zu beenden, dann setzt er damit China und Russland unter enormen Druck. Weil beide Staaten kein Interesse an einer Eskalation des Konflikts und einem US-Angriff auf Pjöngjang haben, sind sie am Zug. Trump nimmt Peking und Moskau in die Pflicht, den maßgeblich von ihnen an der Macht gehaltenen Diktator in den Griff zu bekommen. Das ist nicht dumm und allemal besser, als ein direkter Angriff der USA auf Nordkorea - samt seiner Folgen.
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