Westfalen-Blatt: zur Rekordstrafe für Google
Bielefeld (ots)
Die Strafe von 2,42 Milliarden Euro tut Google weh, ohne den US-Konzern hart zu treffen. Unbehaglich dürfte dem Internet-Riesen bei der Aussicht werden, dass Wettbewerber ihn mit Schadensersatzklagen überziehen könnten. Schlimmer ist, dass sein Geschäftsmodell in Frage steht. Die Wettbewerbshüter tun gut daran, bei Google genau hinzugucken: »Googlen« ist zum Synonym für die Suche im Internet geworden. Wer sich einen vorderen Platz in den Suchergebnissen sichert, hat sein Geld gut angelegt: Welcher User »blättert« in der Ergebnisliste schon weiter? Suchmaschinen entscheiden, welche der Milliarden Websites gefunden werden. Es ist ein Fehler, das nur Unternehmen zu überlassen. Angesichts der Bedeutung, ist es eine staatliche Aufgabe eine Internet-Suchmaschine mit transparenten Suchkriterien zu betreiben. Dann hätte der Verbraucher endlich eine echte Wahl. Am Ende müssen jetzt Gerichte den Ausgleich zwischen berechtigtem Gewinninteresse und notwendigem Verbraucherschutz herbeiführen. Das dauert Jahre und hinterlässt zerschlagenes Porzellan.
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