Westfalen-Blatt: Beim Bielefelder Familienunternehmen Dr. Oetker zeichnet sich unter Umständen neuer Familienzwist ab.
Bielefeld (ots)
Beim Bielefelder Familienunternehmen Dr. Oetker zeichnet sich unter Umständen neuer Familienzwist ab. Dr. Alfred Oetker, der an diesem Donnerstag, 13. Juli, seinen 50. Geburtstag feiert, fordert in einem Gespräch mit dem im Bielefeld erscheinenden Westfalen-Blatt, dass mindestens ein Familienangehöriger Mitglied in der den Konzern führenden Gruppenleitung sein muss.
Er beruft sich auf den Willen seines verstorbenen Vaters Rudolf August Oetker und die Unternehmensstatuten. Ein ähnliches Ansinnen war in der Vergangenheit von den älteren Geschwistern Alfred Oetkers abgelehnt worden.
Inzwischen wurde mit Dr. Albert Christmann der erste familienfremde Manager an der Spitze etabliert. Mit Richard Oetker (66), der allerdings weiter den Nahrungsmittelbereich leitet, ist altersbedingt auch der letzte Oetker aus der Gruppenleitung ausgeschieden.
Alfred Oetker begründet seine Forderung damit, dass das Unternehmen mit der gemeinsamen Führung durch unternehmerische Eigentümer und familienfremde Manager immer gut gefahren sei. Namen nennt er, dem vor Jahren auch selbst schon Ambitionen für die Spitzenposition im Konzern nachgesagt worden sind, nicht: "Die Familie Oetker ist groß genug und in der Lage, mindestens einen kompetenten Vertreter in die Gruppenleitung zu schicken."
Alfred Oetker ist nun seit zweieinhalb Jahren stellvertretender Vorsitzender des Beirats, der die Aufsicht über die Oetker-Gruppe führt. Dort ist er früh für die Trennung von der Schifffahrtsparte Hamburg-Süd eingetreten - eine Forderung, die in diesem Jahr mit dem Verkauf an die Reederei Maersk tatsächlich erfüllt wurde. Beiratsvorsitzender ist sein älterer Halbbruder August Oetker (73). Alfred Oetker, der vor seinem Studium der Betriebswirtschaft eine Ausbildung zum Bankkaufmann durchlaufen hat, ist auch Mitglied im Beirat des Bankhauses Lampe.
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